BUND Landesverband Saarland

Foto: BUND Saar

++ Zehn Jahre Reaktorkatastrophe von Fukushima: Atomkraft bleibt unberechenbar – BUND fordert vollständigen Atomausstieg ++

Saarbrücken/Berlin. Vor zehn Jahren vertrieb der Super-Gau im japanischen Atomkraftwerk Fukushima zehntausende Menschen aus ihrer Heimat und verstrahlte bis heute weite Gebiete. Ein Ende der Folgen der Reaktorkatastrophe vom 11. März 2011 ist nicht in Sicht. Auch in Deutschland und Europa, direkt vor unserer Haustür, bedroht Atomkraft weiter Mensch und Natur.

Michael Grittmann, stellvertretender Landesvorsitzender des BUND Saar: „Atomkraft ist hochgefährlich, das zeigen zehn Jahre Reaktorkatastrophe in Fukushima, 35 Jahre Tschernobyl und tausende zerstörte Menschenleben. Doch trotz Atomausstieg befeuert Deutschland weiterhin das nukleare System, indem sie die Urananreicherungsanlage in Gronau und die Brennelementefabrik in Lingen unbefristet weiterlaufen lässt".  

Der BUND Saar war trotz widrigem Wetter auf dem St. Johanner  Markt in Saarbrücken mit einer Mahnwache vor Ort (siehe beigefügtes Foto).

Bei der deutschlandweiten Aktion „1.000 Kraniche für ein sicheres Atommülllager“ wurden über 2.500 Kraniche gesammelt. Somit sind zwei Wünsche frei - der erste ist ja ein sicheres, transparentes Atommülllagersuchverfahren, bei dem die Bevölkerung auf Augenhöhe beteiligt ist. Der zweite Wunsch ist die Stilllegung der weltweit zweitgrößten Urananreicherungsfabrik in Gronau (URENCO) sowie der Brennelementefabrik in Lingen (Framatome), die Atomkraftwerke global mit nuklearem Brennstoff versorgen und von dem Atomausstieg bis 2022 nicht betroffen sind.

Für eine nachhaltige Zukunft ist der sofortige Ausstieg aus der Hochrisikotechnologie Atomkraft zwingend erforderlich. Atomenergie ist teuer, schmutzig und eine permanente Bedrohung für Mensch und Natur, während die Jahrtausendaufgabe des Umgangs mit dem Atommüll unsozial auf nachfolgende Generationen abgewälzt wird. „Deshalb fordern wir den sofortigen Ausstieg aus dieser Hochrisikotechnologie und den Ausbau der sicheren und sauberen erneuerbaren Energien“, so Grittmann.

In Deutschland sind derzeit noch sechs Reaktoren aktiv, die letzten drei sollen Ende 2022 vom Netz gehen. Mit zunehmendem Alter nimmt das Störfallrisiko durch Materialermüdung und Korrosion zu.

Außerdem gibt es für den hoch radioaktiven Atommüll in absehbarer Zeit kein sicheres Endlager. Gleichzeitig werden wieder Stimmen laut, die in der Atomenergie eine vermeintlich sichere und klimafreundliche Energiequelle sehen. Mit dieser sehr teuren Hochrisikotechnologie wird es aber niemals möglich sein, die Klimaziele zu erreichen.
 

(Michael Grittmann)
Stellv. Landesvorsitzender

 

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb