Wildkätzchen im Wald lassen!

BUND fordert: Abstand wahren und Rückzugsräume erhalten

Saarbrücken. In diesen Wochen bringen die Wildkatzen in Saarlands Wäldern ihre Jungen zur Welt. Auch wenn sie allein und scheinbar mutterlos gefunden werden, empfiehlt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) dringend, die Tiere nicht anzufassen oder gar mitzunehmen. „Immer wieder erleben wir, dass besorgte Wanderer und Spaziergänger die jungen Kätzchen auflesen und sie mit nach Hause oder zu Tierärzten oder Tierauffangstationen bringen“, erläutert Christoph Hassel, Landesvorsitzender des BUND. „Dabei ist die Mutter in der Regel gerade auf der Jagd oder versteckt in unmittelbarer Nähe. Deshalb raten wir unbedingt dazu, die Tiere nur kurz aus größerer Entfernung zu beobachten und sie unbedingt in Ruhe zu lassen.“

Oftmals werden die grau getigerten Wildkätzchen für Nachwuchs entlaufener Hauskatzen gehalten. „Bei den jungen Wildkatzen fällt die Unterscheidung zu Hauskatzen besonders schwer“, erklärt Christoph Hassel. „Wenn sie älter werden, verblasst die Fellzeichnung und sie sind durch ihren kräftigen Körperbau und den buschigen Schwanz mit stumpfer, schwarzer Schwanzspitze als Wildkatze erkennbar.“

In naturnahen Wäldern und an Waldrändern bringen die Wildkatzen im zeitigen Frühjahr ihre Jungen zur Welt. Nach kurzer Zeit aber erkunden sie bereits spielerisch in immer weiteren Kreisen die Umgebung. Verborgen in Baumhöhlen oder im dichten Gebüsch verbringen die Kätzchen ihre ersten Lebenstage. Da oftmals natürliche Wurf- und Ruheplätze fehlen, nutzen Wildkatzenmütter immer wieder auch Holzstapel, die sogenannten Holzpolter, als Versteck für ihre Jungen. „Wenn diese in der Aufzuchtzeit der Wildkätzchen abgeräumt werden, kommt es immer wieder zu Tötungen“, erläutert Hassel. „Wir fordern deswegen Förster und Waldbesitzer auf, die Beräumung der Holzpolter erst im September zu starten, um dieses Risiko für die gefährdete Wildkatze zu verringern.“

Die Wildkatze ist vor allem in Mittel- und Süddeutschland beheimatet. Im Saarland, in Rheinland-Pfalz, Luxembourg und Nordost-Frankreich ist sie weit verbreitet. Eine druckfähige Karte zur Verbreitung der Wildkatze in Deutschland finden Sie unter http://tinyurl.com/Wildkatzenkarte

Wer Wildkatzenjunge oder ausgewachsene Wildkatzen gesehen oder überfahrene hat, kann dies dem BUND Saar, am besten mit Foto, melden: www.bund.net/wildkatzenkontakt

Pressefotos: www.bund.net/wildkatzenfotos, © siehe Fotobeschreibung

Pressekontakt:

BUND Saar
Evangelisch-Kirch-Straße 8
66111 Saarbrücken.
Tel. 0681 813700
Mail: info@bund-saar.de

 

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