BUND Landesverband Saarland

Foto: BUND Saar

Kommentar zur Ablehnung des Windparks Böckweiler

BUND Saar bedauert Ablehnung des Windparks Böckweiler
Klimaschutz lässt sich so nicht erreichen

Der BUND Saar bedauert im Gegensatz zum Naturschutzbund Saar die Ablehnung des Windparks Böckweiler mit seinen zwei Anlagen durch das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA). Überraschend und auch befremdlich ist auch der Zeitpunkt der Ablehnung wenige Tage vor der großen Klimademo und den Beratungen des Klimakabinetts für mehr Klimaschutz, die man schon als eine Art Affront betrachten könnte. Zumal nach Informationen des BUND die projektierende Bürgerenergiegenossenschaft Bliesgau auch mit der Genehmigungsbehörde im Austausch unter anderem auch darüber stand, wie man durch vertiefende Untersuchungen zum Rotmilan die Umweltverträglichkeit des Projektes ermitteln kann.

Unabhängig von der Diskussion über die vermeintliche Gefährdung der Flugsicherheit stellt man sich beim BUND schon die Frage, ob angesichts der Dramatik des fortschreitenden Klimawandels mit seinen Auswirkungen, die wir auch im Saarland schon feststellen können (Starkregen, Waldschäden), die Beachtung artenschutzrechtlicher Belange bei diesem Projekt noch ausgewogen und angemessen erfolgt ist und das LUA hier deutlich über das Ziel hinausgeschossen ist. So sieht der BUND beispielsweise keine direkte Gefährdung der Wildkatze, die nicht durch entsprechende Auflagen vermieden werden könnten. Der ebenfalls als Versagungsgrund aufgeführte Mäusebussard wird nicht als windkraftsensibel eingestuft und ist weit verbreitet. Bleibt noch der Rotmilan, der nach Einschätzung des Verbandes durch das Projekt nicht signifikant beeinträchtigt wird. Auch vertiefende Untersuchungen hierzu lassen keine wesentliche Änderung dieser Einschätzung erwarten. Zudem wäre der geplante Windpark auch mit den Zielen des Biosphärenreservates Bliesgau vereinbart gewesen.

Die Beachtung des Artenschutzes ist sicherlich wichtig. Aber es wäre doch nahezu grotesk, wenn durch den fortschreitenden Klimawandel genau die Arten verschwinden würden, die man versucht durch die Nicht-Genehmigung von Windparks zu schützen. Neben einer effizienten Nutzung der Energie und Energieeinsparung ist der Ausbau der erneuerbaren Energien eine wesentliche Säule für mehr Klimaschutz. Und wir haben im Bliesgau entsprechende Potenziale auch zur Nutzung der Windkraft, die wir in Verantwortung für die Zukunft derjenigen nutzen sollten, die freitags auf die Straße gehen und für mehr Klimaschutz „streiken“.

Angesichts der notwendigen Neuausrichtung der Klimaschutzpolitik des Saarlandes sind die zuständigen Umweltminister Reinhold Jost und Energieministerin Rehlinger gefordert, hier die Weichen für mehr Klimaschutz zu stellen. Ohne eine solche Neuorientierung sind die Klimaschutzziele, zu denen Deutschland sich verpflichtet hat, nicht zu schaffen.

Mehr Infos:
BUND Saar/Christoph Hassel
Tel.: 0681/813700
Mail: info@bund-saar.de

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