BUND Landesverband Saarland

Foto: BUND Saar c/o Heike Sicurella

Klimanotstand im Wald
BUND besuchte den Quierschieder Prozessschutzwald

Nach drei Jahren Sommerhitze und Wasserdefizit ist das Thema Wald und die Waldentwicklung der Zukunft allgegenwärtig.
Der BUND lud daher zu einem Informationsaustausch vor Ort mit dem Quierschieder Revierförster Roland Wirtz ein.
 

Sein Staatswaldrevier, in dem die Wälder nach den Kriterien der „Prozessschutzorientierten Waldwirtschaft„ bewirtschaftet werden, besteht vor Allem aus Buchen und Eichen, teilweise über 150 Jahre alt.

"Der Buchenmischwald wäre unser typischer deutscher Urwald – und er ist daher unser Leitbild für den Wirtschaftswald der Zukunft", so Wirtz. "Wir beobachten hier die Reaktionen einzelner Buchen und Eichen auf Hitze, Trockenheit, Schädlinge und Pilze."

Das liegt an der unterschiedlichen Genetik der Bäume und der Eigenschaft der unterschiedlichen Baumarten auf Trockenheit und Hitze zu reagieren, denn jeder Baum und jede Baumart weist spezifische Eigenschaften auf. Diese genetische Vielfalt und die Vielfalt der Arten wird genutzt, um Bäumen, die mit Klimawandel und anderen Belastungen besser zurecht kommen, zu fördern. "Bei steigenden Temperaturen jetzt auf Baumarten aus dem südlichen Europa wie zum Beispiel Zedern zu setzen, wäre dagegen keine Lösung," so Wirtz.

Der BUND begrüßt diese Strategie der Waldwirtschaft mit einheimischen Baumarten.

"Der SaarForst leistet hier in Quierschied Pionierarbeit für den zukünftigen Wald", so Ronald Maltha vom BUND Saarbrücken. "Sehr positiv haben wir wahrgenommen, dass hier die beste aller Tugenden bei der Waldwirtschaft verfolgt wird: Geduld und Förderung der natürlichen Waldentwicklung. Die Strategie des SaarForstes in Quierschied ist eine Blaupause, um dem Klimanotstand in unseren Wäldern zu begegnen.“

Gefördert wird diese nachhaltige Strategie durch den Wegfall der Verpflichtung, die saarländische Forstwirtschaft ausschließlich durch Holzeinnahmen zu finanzieren. Das ist beispielhaft für deutsche Wälder in anderen Bundesländern, in denen durch hohe Fichtenbestände oft mehr auf den wirtschaftlichen Ertrag Wert gelegt wurde und die jetzt mit extremen Baumschäden und wirtschaftlichen Einbußen kämpfen.

„Das ist ein großer Erfolg für uns, ökologische Wohlfahrtwirkungen des Waldes werden endlich honoriert. Alles Holz, was in heimischen Wäldern unter kontrollierten Rahmenbedingungen naturverträglich genutzt werden kann, muss nicht aus anderen fragwürdigen Quellen bezogen werden. Ein wichtiger Beitrag zur regionalen und nachhaltigen Ressourcennutzung“, so Christoph Hassel, Landesvorsitzender des BUND Saar.

Der BUND Saar wird in Zukunft weitere Waldexkursionen anbieten, damit Interessierte sich über die Waldstrategie aus erster Hand informieren können. Die Termine werden auf www.bund-saar.de bekannt gegeben.

 

BUND Saarbrücken - Ronald Maltha - Tel: 0157 - 588 56 752
eMail: Ronald.Maltha(at)t-online.de

 

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