BUND Landesverband Saarland

Foto: BUND Saar c/o Michael Grittmann

Keine Batteriefabrik auf dem Linsler Feld!

Der BUND Saar unterstützt die Bürgerinitiativen im Kampf gegen die Ansiedlung von SVolt auf dem Linsler Feld bei Überherrn

Die Absicht der Gemeinde Überherrn, in einem Vorranggebiet für Landwirtschaft eine Batteriefabrik anzusiedeln, widerspricht der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung, die begrenzte Ressource Boden so zu erhalten, dass die vielfältigen Funktionen des Bodens auch künftigen Generationen im gleichen Umfang zur Verfügung stehen. "Nach wie vor werden in Deutschland etwa 60 ha/Tag verbraucht bzw. versiegelt. Bis 2030 soll der Flächenverbrauch nur noch 30 ha/Tag betragen", so Michael Grittmann, stellv. Vorsitzender des BUND Saar.

"Angesichts der aktuellen Planungen ist im Saarland eine Trendwende nicht in Sicht. Bereits jetzt besteht das allgemeine Problem einer hohen Nachfrage nach landwirtschaftlich genutzten Flächen für den Anbau von Nahrungsmitteln, Futtermitteln und von Energiepflanzen. Gleichzeitig gehen bei der Erschließung von Industrie- und Gewerbeflächen sowie für Straßenbau viele landwirtschaftlich genutzte Flächen verloren. Auch die gesetzlich vorgeschriebenen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen finden oft auf landwirtschaftlich genutzten Flächen statt".

Ein noch größeres Problem ist die Tatsache, dass sich das Linsler Feld in einem Vorranggebiet für Grundwasserschutz befindet. "Vorrangflächen für Grundwasserschutz sind keine beliebige Planungsmasse, da nicht jede Fläche die Eignung zur Nutzung von Grundwasser aufweist. Allein die Nachwirkungen des Bergbaus auf ca. ein Drittel der saarländischen Grundfläche reduziert die Flächenreserve für Grundwasserschutz nicht unerheblich", so Christoph Hassel, Vorsitzender des BUND Saar. "Durch die geplante großflächige Versiegelung ist die Grundwasserneubildung massiv eingeschränkt. Gleichzeitig wird die Batteriefabrik über eine Million cm3 Grundwasser pro Jahr verbrauchen. Außerdem ist in einem Vorranggebiet für Grundwasserschutz die Lagerung und der Umgang mit wassergefährdenden Stoffen verboten", so Hassel weiter.

Um die Auswirkungen eines sinkenden Grundwasserspiegels auf die Trinkwasserversorgung und auf die  benachbarten Naturschutzgebiete Warndt, und Eulenmühle, die nach europäischen Naturschutzrecht  auch als FFH-Gebiete ausgewiesen sind, beurteilen zu können, ist nach Auffassung des BUND Saar unbedingt eine Gebietswasserbilanzierung erforderlich, aus der ersichtlich wird, an welchen Orten und vom wem wie viel Liter Grundwasser entnommen werden und welche Grundwassermengen bei fortschreitendem Klimawandel neu gebildet werden. Dabei muss auch die Zeitverzögerung bei der Grundwasserbildung berücksichtigt werden, d.h. die zurückliegenden trockenen Jahre werden sich erst in 20 - 30 Jahren auswirken.


(Christoph Hassel)                                                 
Landesvorsitzender      

(Michael Grittmann)
Stellv. Landesvorsitzender                                 

 

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