BUND Landesverband Saarland

Foto: BUND Saar

Gemeinsame Pressemitteilung von BUND und NABU im Saarland

Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser – Proteste der Landwirte im Dreiländereck


Die Umweltverbände BUND und NABU erwarten vom Saarland, dass die Zielvorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie weiterhin konsequent umgesetzt werden.
Die Ausweisung von zwei roten Zonen mit einer Belastung des Grundwassers von mehr als 50 mg Nitrat pro Liter erfolgte auf Grund von anerkannten wissenschaftlichen Messverfahren.

Der Schutz des Grundwassers ist eine grundsätzliche Aufgabe des Staates unter Mitverantwortung aller gesellschaftlichen Gruppierungen im Rahmen der Daseinsfürsorge für die gesamte Bevölkerung, so eine Kernforderung von BUND-Chef Christoph Hassel und der NABU-Vorsitzenden Dr. Julia Michely.

Die Proteste örtlich betroffener Landwirte sind auf Grund der sorgfältigen Datenerhebung durch das LUA nicht begründbar. Auch die Landwirte stehen hier in einer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung. Die beiden im Saarland ausgewiesenen „Roten Zonen“ mit zu hohen Nitratwerten im Grundwasser sind nur ein geringer Anteil der Gesamtfläche des Saarlandes. Der weitaus größere Anteil des Saarlandes ist viel geringer belastet, wodurch auch bewiesen ist, dass dies trotz der Landwirtschaft möglich ist. Der Vorwurf fehlerhafter Messwerte durch Dung von Weidetieren ist nicht nachvollziehbar, da die Roten Zonen auf Grund von langjährig angestiegenen Mittelwerten festgelegt wurden. Zudem liegt der Stickstoff im Tierdung noch nicht als Nitrat vor, da er erst in einem langsamen biochemischen Prozess zu Nitrat-Stickstoff umgewandelt wird. Eine befürchtete Existenzgefährdung der betroffenen Landwirte hat keine reale Grundlage. Durch angepasste gute landwirtschaftliche Praxis im Güllemanagement und kulturangepasstem Stickstoffeinsatz, lässt sich die Nitratbelastung verringern.

Zahlreiche konventionelle Landwirtschaftsbetriebe, sowie Biobetriebe haben dies auch schon in der Praxis umgesetzt. Hierzu kann auch eine Fachberatung der entsprechenden Fachabteilungen im Umweltministerium in Anspruch genommen werden.

Der Schutz des Grundwassers ist als wichtige Kernforderung der EU Wasserrahmenrichtlinie ein unverzichtbarer Teil der europäischen Umweltpolitik, so eine Grundsatzerklärung der beiden Verbände BUND und NABU!

Pressekontakte und Verantwortlichkeiten i. S. d. P.:
Dr. Julia Michely, NABU-Landesvorsitzende, mobil (0176) 20476764, E-Mail: julia.michely@NABU-saar.de
Christoph Hassel, BUND-Landesvorsitzender, Tel. (06 81) 81 37 00, E-Mail: christoph.hassel@bund-saar.de

 

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