BUND Landesverband Saarland

Foto: BUND Saar

In der Diskussion um die geplante Ortsumfahrung B 423 neu in Homburg spricht sich der BUND Saar mit Nachdruck gegen das Vorhaben aus. Schon während der Verbändebeteiligung zur Aufstellung des Bundesverkehrswegeplans hat sich der BUND Saar gegen dieses Projekt (und auch andere) ausgesprochen.

Der Eingriff in Umwelt, Natur und Landschaft ist riesengroß und nicht durch den von den Planern erwartenden verkehrlichen Nutzen zu rechtfertigen. Wertvolle Naturräume der Erbach-Aue und der Mastau werden stark beeinträchtigt, zerschnitten und ökologisch entwertet. Europarechtlich geschützte Gebiete werden in Mitleidenschaft gezogen. Betroffen ist auch das Überschwemmungsgebiet der Blies im Bereich des Anschlusses der neu geplanten Straße an die Autobahn. Die neue B 423 wird auch zu dauerhaften Verlusten klimatisch wirksamer Fläche mit einer hohen Wertigkeit führen. Insbesondere die Kaltluftbahn im Erbachtal leistet einen wesentlichen Beitrag zum Luftaustausch der angrenzenden Siedlungsbereiche in Beeden und  Schwarzenbach. Durch die Planung werden diese Funktionalitäten erheblich gestört.

Die geplante Umfahrung wird wenig zur Entlastung der Verkehrssituation in Schwarzenacker und Schwarzenbach beitragen. Die Erfahrungen aus solchen Projekten zeigt, dass nicht mit einer Abnahme des Verkehrs und damit einer Entlastung der betroffenen Bürgerinnen und Bürger durch Lärm und Abgase zu rechnen ist. Auch bei diesem Projekt kommt es nur zu minimalen Entlastungen entlang der alte B 423. Gleichzeitig werden aber durch die geplante B 423 neue Betroffenheiten geschaffen.

„Wir halten den Eingriff in Natur und Landschaft durch die geplante Ortsumfahrung für nicht vertretbar und lehnen ihn strikt ab. Die Planung ist veraltet, mittlerweile haben sich viele Randbedingungen geändert. Man kann nur an die politisch Verantwortlichen appellieren, diese Planung zu den Akten zu legen. Wir brauchen keine neuen Straßen, das Saarland ist gut erschlossen“, so Christoph Hassel, Landesvorsitzender BUND Saar.

Der Augenmerk sollte viel stärker auf eine Verbesserung der bestehenden Situation gelegt werden. Passive Lärmschutzmaßnahmen müssen überall dort umgesetzt werden, wo der Lärm solche Werte erreicht, bei denen gesundheitliche Auswirkungen zu befürchten sind. Auch durch verkehrslenkende Maßnahmen kann der Durchgangsverkehr insbesondere des Schwerlastverkehrs verringert werden. Denkbar sind auch Geschwindigkeitsreduzierungen in den besonders sensiblen Bereichen. Auch wäre von der viel diskutierten Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Homburg und Zweibrücken eine weitere Entlastung zu erwarten.

(Christoph Hassel)
Landesvorsitzender BUND Saar   

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