BUND Landesverband Saarland

Foto: BUND Saar

++ 35 Jahre Tschernobyl: Mit jedem Tag wächst das Risiko – BUND fordert sofortigen und vollständigen Atomausstieg ++

Vor 35 Jahren explodierte Block 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl. Die Auswirkungen der Reaktorkatastrophe vom 26. April 1986 sind bis heute messbar. Bestimmte Pilze und Wildarten, insbesondere in Süddeutschland, weisen überhöhte Radioaktivität auf und sollten nicht verzehrt werden. Trotz der Langzeitfolgen und des Wissens um die tödlichen Gefahren bedroht Atomkraft 35 Jahre nach Tschernobyl und zehn Jahre nach Fukushima noch immer Mensch und Natur. Auch das AKW Cattenom stellt vor unserer Haustür ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar.

Michael Grittmann, stellv. Vorsitzender des BUND Saar: „Ein Super-GAU ist jederzeit möglich. Dieses permanente Risiko hat unsere Gesellschaft nie akzeptiert. Doch auch hierzulande ist die Gefahr nicht gebannt. Die letzten Reaktoren werden erst Ende 2022 abgeschaltet. Je älter ein AKW ist, um so größer wird das Störfallrisiko durch Korrosion und Materialermüdung. Und selbst nach dem Atomausstieg befeuert Deutschland weiterhin das nukleare System, denn die Urananreicherungsanlage in Gronau und die Brennelementefabrik in Lingen laufen unbefristet weiter. Dabei ist vollkommen klar: Es braucht einen kompletten Atomausstieg in Deutschland und weltweit. Anstatt auf hochgefährliche Technologien zu setzen, sollte die Bundesregierung endlich den notwendigen naturverträglichen Ausbau Erneuerbarer Energien vorantreiben. Damit Atomkraft endlich Geschichte wird!“

Ende März wurde auch noch bekannt, dass der wissenschaftliche Dienst der EU-Kommission dafür plädiert, Atomkraft als nachhaltig einzustufen. Eine Farce. Die Jahrtausendaufgabe des Umgangs mit dem Atommüll wird unsozial auf nachfolgende Generationen abgewälzt, die sich nicht dagegen wehren können.

(Michael Grittmann)
Stellv. BUND Landesvorsitzender

 

Mehr Informationen:
Studie zur Zwischenlagerung hoch radioaktiver Abfälle: www.bund.net/zwischenlagerstudie-2020
Der BUND zur Endlagersuche: www.bund.net/endlagersuche
Uranatlas 2019: www.bund.net/uranatlas
BUND-Abschaltplan für AKW und Kohlekraftwerke von 2018: www.bund.net/abschaltplan

 

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