Bestandsaufnahme und Risikoanalyse nach Artikel 5 der WRRL im Saarland
Konsequenzen aus der Risikoanalyse
Die Risikoanalyse umschreibt die Wahrscheinlichkeit, ob ein Oberflächenwasserkörper bis 2015 den „guten Zustand“ bzw. das „gute ökologische Potential“ erreicht.
Bei der Risikoanalyse handelt es sich um einen ersten Schritt im Rahmen der WRRL für künftige Maßnahmenplanungen und Maßnahmenprogramme, dessen Hauptzweck es ist, den nach der Bestandsaufnahme durchzuführenden Arbeiten und Untersuchungen eine Zielrichtung zu geben.
Risikoanalyse
Unter Beachtung bereits laufender und geplanter Gewässerschutzmaßnahmen kann folgendes vorläufiges Ergebnis für das Saarland zusammengefasst werden:
Von den 3500 km Gewässerstrecke sind 1030 km oder 104 Oberflächenwasserkörper im Sinne der WRRL meldepflichtig.
Von diesen 1030 km sind 304 km Gewässerstrecke oder 28 Oberflächenwasserkörper als „gefährdet“ eingestuft. Das bedeutet, dass sie vermutlich die Umweltziele nach Artikel 4 der WRRL bis 2015 (guter Zustand) nicht erreichen werden.
224 km Gewässerstrecke oder 21 Oberflächenwasserkörper sind als Kandidaten für erheblich veränderte Oberflächenwasserkörper eingestuft. Eine endgültige Entscheidung über die betreffende Einstufung erfolgt im Rahmen der Maßnahmenprogramme bzw. den Bewirtschaftungsplänen bis 2009. Als „erheblich verändert“ gelten beispielsweise Gewässerverrohrungen, massiver Ausbau, stauregulierte Gewässer für die Schifffahrt oder Seen im Hauptschluss von Fließgewässern. Karte 2
Von den 28 als „gefährdet“ eingestuften Oberflächenwasserkörpern erfolgte die Einstufung von 19 Oberflächenwasserkörper (240 km) infolge der Beeinträchtigungen der biologischen und chemischen Qualitätskomponenten. Dazu gehören Belastungen der Gewässerflora und –fauna, der Temperatur, des Sauerstoffgehalts und Salz-, Nährstoff-, PCB-, Schwermetalle und Pflanzenschutzmittelbelastungen.
Von den 28 als „gefährdet“ eingestuften Oberflächenwasserkörpern erfolgte die Einstufung von 6 Oberflächenwasserkörpern (44 km) infolge der Gewässerbelastungen, die aus der Landwirtschaft resultieren.
Von den 21 Oberflächenwasserkörperkandidaten, die als „erheblich verändert“ eingestuft wurden, werden vermutlich 12 Oberflächenwasserkörper (169 km) das gute ökologische Potential nicht erreichen.