BUND Landesverband Saarland

Foto: P. Seebruch

Keine Laufzeitverlängerung für deutsche Atomkraftwerke!

12 Jahre nach dem Super-GAU von Fukushima geraten die Risiken der Atomkraft wieder in Vergessenheit oder werden verdrängt.

Politiker von FDP, CDU und CSU nehmen die durch den Krieg in der Ukraine ausgelösten Engpässe bei der Erdgaslieferung zum Anlass, eine Laufzeitverlängerung für die drei verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland zu fordern. "Ein reales Problem verschwindet aber nicht, wenn man es verdrängt oder nicht wahrhaben will", so Michael Grittmann, Stellv. Vorsitzender des BUND Saar.

Die letzte Sicherheitsüberprüfung der Atomkraftwerke fand im Jahr 2009 statt!

Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass mittlerweile durch hohe Temperaturen und Radioaktivität Korrosionsschäden entstanden sind. Materialermüdung kann Spannungsrisse an Rohrleitungen verursachen, was u.a. dazu geführt hat, dass in Frankreich die Hälfte der Atomkraftwerke im letzten Winter abgeschaltet werden musste. Auch die fortschreitende Klimakrise wird für Kernkraftwerke ein Problem. Flüsse führen weniger Wasser, das zur Kühlung genutzt werden kann. Eine Laufzeitverlängerung wäre nur mit einer aufwändigen Sicherheitsüberprüfung und mit der Produktion neuer Brennstäbe möglich. Das dafür benötigte Geld würde besser für den Ausbau der erneuerbaren Energien angelegt. Somit behindert eine Laufzeitverlängerung mittelfristig auch den Ausbau der erneuerbaren Energien.

Ein konsequenter Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie kann nur erfolgen, wenn auch die Urananreicherungsanlage in Gronau und die Brennelementfabrik in Lingen stillgelegt werden. In diesen Anlagen wird auch noch Uran aus Russland verarbeitet.

"Wer Atomkraftwerke länger betreiben will, ignoriert nicht nur die massiven Umweltprobleme, die mit dem Uranabbau verbunden sind, sondern belastet nachfolgende Generationen mit zusätzlichem radioaktiven Müll, für den ein sicheres Endlager noch nicht in Sicht ist. Daher müssen, wie von der Bundesregierung am 14.04.2022 beschlossen, die letzten drei noch verbliebenen Atomkraftwerke abgeschaltet werden", so Christoph Hassel, Vorsitzender des BUND Saar.

Am 11. März 2023 jährt sich der Super-GAU von Fukushima zum 12. Mal. Aus diesem Anlass organisiert der BUND Saar an diesem Tag von 11 bis 14 Uhr vor Karstadt einen Infostand.

Weitere Informationen: Die Mahnwache in Saarbrücken findet im Rahmen des Anti-Atomfrühlings 2023 statt. Den Aufruf hierzu finden Sie unter: www.anti-atom-fruehling.de/aufruf/

Am 15. April 2023, dem Tag, für den der Bundeskanzler das Ende aller Atomkraftwerke angekündigt hat, soll es an den AKW-Standorten Lingen, Neckarwestheim und in München Demonstrationen geben – oder Feierlichkeiten.

Eine Karte mit allen geplanten Mahnwachen in Deutschland:
www.anti-atom-fruehling.de/aktionskarte/

Uran-Atlas 2022: Daten und Fakten über den Rohstoff des Atomzeitalters von u. a .ausgestrahlt und BUND finden Sie unter: www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/uranatlas-2022/

www.ausgestrahlt.de/media/filer_public/53/06/5306c890-6160-42e3-b173-f1b41a5fb11f/uranatlas_2022_web.pdf

Michael Grittmann
Stellv. Landesvorsitzender

 

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