BUND Landesverband Saarland

Foto: BUND Saar

BUND begrüßt Rückzug von MEG in Kirkel +++ Landschaftswasserhaushalt in Zeiten des Klimawandels auf die Agenda setzen

Saarbrücken und Kirkel, 30.04.2021. Die BUND Regionalgruppe Bliesgau begrüßt die Entscheidung von MEG, auf weitere Brunnen zur Wasserförderung im Taubental zu verzichten. „Der vorläufige Verzicht der MEG auf die Bohrung von Brunnen im Taubental ist sicher ein Teilerfolg, aber eben auch nur dies“ erklärt der BUND-Gewässerexperte des Bundesarbeitskreises Wasser Adam Schmitt. „Es kommt jetzt darauf an, auch zukünftig wachsam zu sein und das Gutachten zur Neubildung von Grundwasser in der Region aufmerksam zu begleiten.“

Mit ihrer Webinarreihe zum Thema Grundwasser haben der BUND Saar und die BUND Regionalgruppe Bliesgau ja bereits die Öffentlichkeit über mögliche ökologische Folgen einer weiteren Grundwasserentnahme im Saarland informiert und für das Thema Gewässerschutz sensibilisiert. „Das Thema Landschaftswasserhaushalt in Zeiten des Klimawandels wird den BUND auch landesweit weiter beschäftigen. Es gilt die bestehenden Grundwassernutzungen wie etwa für die Trinkwasserversorgung von Saarbrücken oder den Grundwasserbedarf der geplanten Ansiedlung der Batteriefabrik SVOLT einer Bestandsaufnahme zu unterziehen“, erläutert der BUND Landesvorsitzende Christoph Hassel.

„Darüber hinaus entbindet der Verzicht der MEG zur Wasserförderung die Landesregierung nicht, eine vollumfängliche Studie zur Grundwasserneubildung im Saarland im Zeichen des Klimawandels durchzuführen!“, so Steffen Potel, Leiter des LAK Wasser.

Der BUND Landesarbeitskreis (LAK) Wasser wird sich, neben seiner Stellungnahme zum 3. Bewirtschaftungsplan der Wasserrahmenrichtlinie, unter anderem auch kritisch mit den folgenden Punkten beschäftigen:

  • Prognosen der Grundwasser-Neubildung bis 2050 vor dem Hintergrund des Klimawandels
     
  • Erfassung der Gesamtförderung von Grundwasser über alle Nutzungsformen hinweg und Prognose dieser Entwicklung bis 2050
     
  • Prognose des Wasserbedarfs der Landwirtschaft für Bewässerung bis 2050
     
  • Darstellung Nutzbarer Grundwasser Vorkommen ohne Schädigung des Landschafts-Wasserhaushalts (Quellen, Wald, Feuchtgebiete)
     
  • Strikter Schutz von Trinkwasser-Gewinnungsgebieten vor Verschmutzung und vor Eingriffen in die Grundwasser-Neubildung
     
  • Förderung von Maßnahmen zur Stützung der Grundwasser Neubildung und zum Schutz vor der Entwässerung der Landschaft (z.B. durch Drainagen und Bauwerke mit Drainagewirkungen)
     
  • In den Gebietswasserbilanzen sollten vorhandene, nutzbare Reserven für Trockenperioden/Dürren ausgewiesen werden.
     
  • Offensive Werbestrategie zur Umsetzung der neuen „Aktion Wasserzeichen“
     
  • Konstruktive Lösungsvorschläge zur Grubenwasserproblematik zu entwickeln, die dieses in Wert setzen.
     

Der BUND hält daher die Einrichtung eines Expertenrates der unterschiedlichen Akteure auf Landesebene für sinnvoll.

(Christoph Hassel)
Landesvorsitzender BUND Saar

 

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